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Little Helpers


 

Glenn Greenwald – Die globale Überwachung
Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen
Aus dem Englischen von Gabriele Gockel, Robert Weiß, Thomas Wollermann und Maria Zybak.
368 S., Hardcover, Droemer Knaur Verlag 2014
19,99 €, ISBN: 978-3-426-27635-8

 






lm Juni 2013 veröffentlichte Glenn Greenwald die ersten NSA-Dokumente aus dem Archiv des Whistleblowers Edward Snowden. Seitdem werden immer bedrohlichere Details des globalen Spionagesystems der amerikanischen Geheimdienste aufgedeckt.
Nun bringt Greenwald anhand einer Fülle von exklusiven, nie zuvor publizierten Geheimdokumenten das ganze Ausmaß der Massenüberwachung ans Licht. Alles und jeder wird ausgespäht, die Bevölkerung steht unter Kollektivverdacht. Meinungsfreiheit wird im Namen der Sicherheit unterdrückt, und es gibt keine Privatsphäre mehr – nirgends.

Verlagsinformation: http://www.droemer-knaur.de/leselounge/8141429/glenn-greenwald-die-globale-ueberwachung


Der 6. Juni 2013 markiert nichts weniger als eine Zeitenwende - den Übergang vom freien Internet zum totalitären. Im Guardian deckte der Jurist und Journalist Glenn Greenwald auf, was der Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden ihm anvertraut hat. Die amerikanische Sicherheitsbehörde NSA überwacht und speichert weltweit jede Form der digitalen Kommunikation. Die Daten-Server von Google, Yahoo, Microsoft und Facebook werden gegen Bezahlung systematisch abgesaugt. Alle Verschlüsselungstechniken können umgangen werden. Der globale Finanztransfer ist voll einsehbar. Und: Snowdens Dokumente belegen auch, dass die deutsche Regierung hierüber informiert war. Detailliert analysiert Greenwald die Hintergründe des NSA-Skandals und die Folgen für uns alle. Die totale Überwachung ist längst Realität. Es gibt keine Privatsphäre mehr. Die Grundrechte werden im Namen der Sicherheit eingeschränkt.  


Little Helpers

Mit dem Erscheinen des neuen Buches von Glenn Greenwald zum NSA-Skandal ist jetzt ebenfalls bewiesen, dass die USA zum Export bestimmte Hardware abfangen, um Späh- und Ortungsmechanismen einbauen zu lassen. Der Autor beruft sich auf Berichte der NSA-Abteilung Access and Target Development aus dem Jahr 2010. Danach ist es üblich, Server, Router und andere Netzwerktechnik vor der Ausfuhr mit Abhörtechnik zu versehen. Anschließend werden die Geräte erneut verpackt und wie geplant versendet. Für die NSA ist dies eine weitere Möglichkeit, in Netzwerke einzudringen, deren Struktur und Standorte zu erkennen.


AT&T, Microsoft, Oracle und CISCO

Die Informationen ähneln den Enthüllungen von Ende Dezember letzten Jahres. Der Unterschied ist, dass nicht direkt bei der Produktion die Hintertüren in Soft- und Hardware integriert werden, sondern eine nachträgliche Infizierung stattfindet. Neu sind auch die “strategischen Partnerschaften” mit “über achtzig großen globalen Unternehmen”. Namentlich erwähnt sind AT&T, Microsoft, Oracle und CISCO u.a.. (s: netzpolitik.org)


Die Guten und die Bösen

Aus der Vorveröffentlichung des Guardian vom 12.05.2014 ging noch nicht hervor, ob die Produkte mit Wissen der Firmen abgefangen wurden. Obwohl Beteiligte nicht namentlich genannt wurden, stritt CISCO gegenüber dem Wall Street Journal sofort und vehement ab, von solchen Aktionen gewusst zu haben.

Die NSA streitet gar nichts ab; sie hat nichts Unrechtes getan und wiederholt deshalb gebetsmühlenhaft, dass sie mit ihren Operationen die Welt, vor allem natürlich die amerikanische, vor Terrorismus schützt. So rechtfertigt man außerdem die eigene Praxis, Hardware zu präparieren, die man doch China dauernd unterstellt. 


14V2014


Einen guten Überblick über die Geschehnisse 2013/14 rund um den NSA-Skandal: Prism und Tempora. Einzelaspekte: Stoppt Überwachung, Gegen Überwachung, Im Netz, Skandal im Internet, Im Jahr nach Snowden u.a.

 



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